Donnerstag, 19. Juni 2008

Despedida - Abschied

Das vergangene Wochenende hatte es in sich. Donnerstag letzte Prüfung, danach mit dem Bus siebeneinhalb Stunden nach Barcelona. Freitag die ganze Stadt angeschaut - wirklich sehenswert. Und das Meer ist halt für ein Landei wie mich immer ein Erlebnis.

Barcelona, Strandpromenade

Samstags gings per Flieger zur Priesterweihe in den Wr. Stephansdom - sechs Priesterweihen, und da meine eigenen Freunde aus dem Seminar geweiht wurden, war das ein besonderes Gefühl diesmal. Auch meine Weihe steht vor der Tür ...

Und die folgenden Worte des Kardinals sind mir besonders hängen geblieben: Die Eucharistie ist deshalb so zentral, weil sie uns Gläubigen immer wieder vor Augen führt, uns - mehr noch - Anteil gibt an dem, was wir leben sollen: Hingabe an die anderen in der Nachfolge unseres Herrn. Nicht weniger. Nicht aus eigener Kraft, aber aus eigenem Wollen, füge ich hinzu. Jesus ganz konkret im je JETZT hereinlassen, mit ihm durch Begegnungen, Termine, Schwierigkeiten gehen. "Ahme nach was du vollziehst".

Abends bin ich zu meinen Eltern heim, am Sonntag durfte ich eine Primiz mitfeiern. Abends gabs noch eine Arbeit fertigzuschreiben, Montag gings wieder nach Barcelona. Hab mitgezittert mit der österreichischen Elf bei Steak und Bier am Strand.

Zurück in Madrid war gestern das Abschiedsessen meines Colegios, heute feiern wir despedida mit den Leuten des Lizenziaturstudiums Moraltheologie. In der kommenden Woche fahren alle der Reihe nach weg, nachhause die einen, an verschiedene Orte Spaniens die anderen.

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Despedida - Abschied, so schnell und überstürzt fast, nachdem ich mich hier schon ganz zuhause gefühlt habe, heißt es "nicht bleiben" und weitergehen.

Ein Bild für unser (christliches) Leben - nicht um es sich gemütlich einzurichten irgendwo, um dort zu verharren, sondern ein immer wieder Aufbrechen, ein abrahamitisches Verlassen des Gewohnten.

Hast du dein Herz investiert, sind Abschiede immer auch traurig, denn du lässt liebe Menschen zurück, wirst manche nie wieder sehen, bleibt ein Teil deines Ichs, das du hier gelebt hast, hängen an ihnen, an den Orten.

Aber du kehrst reich beschenkt heim an deinen Platz. Wenn es gut ging, hat dich die Einsamkeit, die du als Fremder ebenfalls erlebt hast in diesen Wochen und Monaten, dich selber besser kennen gelehrt. Haben die anderen "Schwingungen" einer anderen Kultur dich neu geformt, Seiten an dir umgestaltet.

Hat dich der Herr, den du mir neuen Wörtern gelobt, zu dem du an neuen Orten gefunden hast, weitergeführt auf dem Weg, der dein ureigener ist.

Es bleibt das Band des Gebets, die Gemeinschaft des einen Leibes Christi in der Eucharistie.

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So verabschiede ich mich voll Dankbarkeit von diesem Semester und so vielen herzensguten Menschen, die ich kennenlernen durfte.

Samstag, 7. Juni 2008

Dienende Kirche

Bereite mich zur Zeit auf die letzten beiden Prüfungen vor. Und beschäftige mich mit Texten wie dem folgenden:

"Die Heilige Synode bekennt darum die hohe Berufung des Menschen, sie erklärt, daß etwas wie ein göttlicher Same in ihn eingesenkt ist, und bietet der Menschheit die aufrichtige Mitarbeit der Kirche an zur Errichtung jener brüderlichen Gemeinschaft aller, die dieser Berufung entspricht.

Dabei bestimmt die Kirche kein irdischer Machtwille, sondern nur dies eine: unter Führung des Geistes, des Trösters, das Werk Christi selbst weiterzuführen, der in die Welt kam, um der Wahrheit Zeugnis zu geben; zu retten, nicht zu richten; zu dienen, nicht sich bedienen zu lassen. "

Aus dem Dokumet Gaudium et Spes (Nr. 3) des II. Vatikanischen Konzils


... nur dies eine... Schon stark. Wir als Kirche sollen also das weiterführen - mit Hilfe des Heiligen Geistes - was Jesus getan hat! Sollen Zeugnis geben - von der Wahrheit, wie er. Sollen die anderen nicht richten, sondern zu ihrem Heil wirken, wie er. Sollen uns nicht zuerst bedienen lassen und passiv sein, sondern selber den anderen dienen, so wie er.

Die (katholische) Kirche denkt nicht gering vom Menschen, sondern im Gegenteil verteidigt seine "hohe Berufung". Allen bietet sie ihre aufrichtige Mitarbeit an, um eine brüderliche Gemeinschaft mit aufzubauen, im Kleinen und im Großen.

Wir sind diese Kirche. Uns Heutige ermutigt der Herr, das zu leben, was wir an ihm gesehen und von ihm gelernt (und erfahren) haben.

Dienstag, 3. Juni 2008

Wie man von Mutter Teresa zu Vineyard kommt

Was passiert einem katholischen Internetsurfer, der spätabends nach einem guten Foto von Mutter Teresa googelt? - Richtig, er landet auf einer Seite der Vineyard Gemeinde, genauer gesagt dem Blog ihres jungen Pastors (wie mir scheint) in Heidelberg.

Wer mal Freikirche näher kennenlernen will, wie sie versuchen Evangelisation zu verstehen und was so ihre Themen sind, sei herzlich eingeladen reinzuschauen.

http://siyach.wordpress.com

Für alle dies lieber katholisch haben einen netten Blog unter Pax et bonum.

Franzl schau oba!