Montag, 7. April 2008

My personal Jesus?


Caesarea Philipi ist bis heute u.a. wegen seiner imposanten Jordanquelle ein beliebtes Ausflugsziel. Dort gab es zur Zeit der römischen Besatzung auch einen großen heidnischen Tempel, mit Wahrsageservice etc. Dort hat Jesus, so wird berichtet, seine Jünger gefragt: "Für wen halten die Leute den Menschensohn? ... Ihr aber, für wen haltet ihr mich?"

Erst heute ist mir aufgefallen, dass das eine Frage vor allem an diejenigen ist, die schon länger ihren Weg mit Jesus gehen, vielleicht ähnlich wie die Jünger in Mt 16, die in vielen Monaten ihrerseits zwei unglaubliche Brotwunder und unzählige Heilungen gesehen, den Gang Jesu auf dem Wasser, die Bergpredigt, ihre eigene Berufung, einen Propheten erlebt hatten, der sich selbst als "Menschensohn" bezeichnete.

Jetzt fragt sie der Herr in Caesarea, im nördlichsten Teil Galiläas, unmittelbar bevor er ihnen zum ersten Mal seinen Tod ankündigen wird, hinunter nach Jerusalem ziehen wird, sie enttäuschen wird in ihrer Hoffnung auf einen Messias den alle Welt als Sieger erkennen muss. Fragt sie, die ihm schon längts überallhin folgen, wer er in diesen Wochen und Monaten für sie geworden ist. Ganz persönlich. Ihn interssiert eben gerade nicht was die Leute so sagen.

Und, wie schön. Petrus findet seine Antwort, die mehr ist als das "korrekte Bekenntnis". "Du bist der Messias" Und sozusagen zugleich offenbart ihm der Herr seine daraufhin dessen "zweite" Berufung: "Du, Simon, du bist der Petrus, das ist jetzt deine Berfung für diese Welt, in der Kirche".

In diesem intimen Bereich seiner Beziehung zum Herrn erkennt Petrus Jesus als seinen Heiland, empfängt und entdeckt er so auch seine persönliche tiefere Berufung. Und zugleich spricht hier Petrus im Namen der Zwölf, zugleich ist seine zweite Berufung eine kirchliche, FÜR die anderen. Klarer und schlichter kann man das nicht ausdrücken.

Wenn wir selber uns diese Frage grundehrlich stellen und eine Antwort suchen und geben, wird der Herr uns seinerseits ein Licht geben, eine Antwort, einen Ruf. Aber nicht scheint der Kairos da zu sein, sich dem zu stellen, kann es sein, dass der Mut fehlt ...

Jesus, wer bis du für MICH? Was bedeutest du mir WIRKLICH? WILL ich dich lieben, und dir nachfolgen? Nicht Bildern von dir, nicht einem netten Platz im System der Kirche, nicht einer von Gruppen oder unserer Zeit erzeugtem Bild, sondern "dir als der-du-dich-für-mich-gezeigt-hast"?

Möglich, dass wir dieser Frage in den kommenden Tagen gemeinsam nachgehen.

2 Kommentare:

I.R. Jung hat gesagt…

Grüße!
Ich bin durch Zufall auf Deinen Blog gestoßen oder vielleicht auch nicht aus Zufall...
Jedenfalls ein sehr schönes Kommentar zur jetzigen Osterzeit. Ich bin zurzeit gerade mit dieser Frage auf dem Weg, wie auch Einige mit mir und vor allem der Satz, indem Du über den fehlenden Mut schreibst, gibt mir nun wieder ein wenig mehr Mut, mich noch einmal und immer wieder neu jeden Tag dieser Frage zu stellen, um neue Kraft zu sammeln, den Weg weiter zu beschreiten...

Erst einmal Herzlichen Gruß - ich werde sicher hier noch ein wenig öfter lesen! :-)
I.

Anonym hat gesagt…

seltsam, dass man, wenn man gerade selber keine antwort auf eine wichtige frabe hat, sieht, dass sie einen anderen menschen ebenso und mehr beschäftigt und wie gut, dass nicht alle menschen in knoten denken sondern die idee haben, sich selber die frage zu stellen, deren antwort man verzweifelt bei anderen sucht...

alles gute und gottes segen weiterhin
G.