Dienstag, 22. April 2008

Nachbarn, Kollegen, Freunde

Ich fühl mich sehr wohl hier im Haus, das hab ich schon ganz zu Beginn gesagt und das hat sich nicht verändert. Mit allen hab ich eine gute bis sehr gute Basis gefunden, die Leute sind echt unkompliziert und entstpannt.


Hier für euch das offizielle Gruppenfoto vor unserem Haus, die Qualität - na, ist nicht der beste Apparat gewesen. Werde euch meine Hausgenossen wenn ich Zeit finde noch näher vorstellen - auch weil sie teilweise Lebenserfahrungen aus Ländern mitbringen, die wirklich ganz anders sind als das was wir so kennen...

Heute beim Austausch hat P. Pierre-Claver aus Rwanda (letzte Reihe, 3. von re, Kopf leider etwas verdeckt) von der Situation der Priester in seiner Heimat erzählt. Er kennt Priester, die manchmal einen ganzen Tag NICHTS zu essen haben bzw. ganz einem normalen Beruf nachgehen um sich wenigstens irgendwas leisten zu können.

Und mit Raisy aus St. Domingo (1.Reihe stehend 5. v.re) hatte ich zuvor noch ein Gespräch - warum zB nicht in Bildung investiert wird, die Gesellschaft nicht die korrupte Politik ändert etc. Er sagt, in ganz Südamerika haben sie das Problem, dass die Reichen und die Schicht mit Einfluss und Macht, also die, die etwas ändern könnten, ihr eigenes Leben führen, zB ihre eigenen elitären Privatschulen nach US-amerikanischem oder französischem System haben, mit 18 ihre Kinder auf Unis ins Ausland schicken etc. Das also die Elite NICHT für das Allgemeinwohl denkt und arbeitet.

Ich hoffe sehr, dass sich in unserer einen Welt die Dinge ändern. Nicht allen Reichen allen Reichtum nehmen und verteilen - aber Strukturen so ändern, dass alle Chancen und gerechte Bedingungen finden, menschenwürdig zu leben, zu arbeiten, wo Rede- und Pressefreiheit, wo eine funktionierende Justiz existiert usw. Da denk ich mir oft: Das kann doch ned sein dass das nicht funktioniert wenn nur bissl Wille und Einfluss der reichen demokratische Staaten da wäre etc....!!

Wie schwer das aber aufzubauen ist (selbst wenn es viele gut gewillte und gut ausgebildete Leute gibt), und wie gut das eigentlich bei uns zuhause funktioniert, das lerne ich hier immer mehr.

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